Es heißt ja: „Der Berg ruft!“ – bei mir ruft immer wieder das Bergwaldprojekt! Heute kam nämlich mit der Post wieder das aktuelle Jahresprogramm dieses Vereins, der sich zur Pflege der Berg- und anderer Wälder verschrieben hat. Die Idee: Forstliche Laien helfen beim Bergwaldprojekt erfahrenen Förstern eine Woche lang ehrenamtlich bei Natur- und Waldschutzmaßnahmen. Kost und Logis sind in dieser Zeit frei – und man lernt nebenher eine Menge über die Zusammenhänge der Natur.
Es begann in der Schweiz
Das Bergwaldprojekt wurde Schweizer Förstern und Greenpeace 1987 gegründet. In diesem Jahr fand die erste Projektwoche in Malans in Graubünden statt – ich selbst war fast von Anfang an dabei und hatte 1989 meine erste Projektwoche in Flims (ebenfalls in Graubünden). Seither habe ich bisher insgesamt achtmal bei Bergwaldprojekten teilgenommen, zweimal in der Schweiz und sechsmal im Harz. Seit 1993 gibt es auch Projekte in Deutschland, später kamen welche in Österreich, Liechtenstein, der Ukraine und Spanien hinzu.
„Bergwald“ auf Amrum
Das Bergwaldprojekt hat sich inzwischen vom Hochgebirge gelöst. Viele Projektwochen finden in den deutschen Mittelgebirgen und im norddeutschen Tiefland statt – sogar auf der Nordseeinsel Amrum gibt es Projektwochen. Ziel der ehrenamtlichen Arbeiten ist es die Wälder zu erhalten und zu pflegen, damit ihre Schutzfunktion gewährleistet bleibt. Während in den Alpen meist der Lawinenschutz im Mittelpunkt steht, festigt der Wald auf Amrum die Insel gegen die Nordseestürme.
Lernen im Wald
Durch Forstarbeiten lernen die Freiwilligen den Lebensraum Wald aus der Nähe kennen. Die Arbeiten werden in enger Zusammenarbeit mit lokalen Forstdiensten verrichtet. Zu den Aufgaben gehören, Flächen mit Sturmschäden wieder aufzuforsten, Wildschutzgatter zum Schutz von Neuanpflanzungen zu bauen, aber auch zu dicht gewachsene Baumbestände auszulichten. Ich selbst habe alles das schon gemacht und dabei eine Menge über ökologische Forstwirtschaft gelernt.
Mein liebstes Bergwaldprojekt war im Moor
Am interessantesten fand ich es aber, im Nationalpark Harz ein schon fast trocken gelegtes Hochmoor wieder zu vernässen. Dazu haben wir die Entwässerungsgräben im Moor wieder geschlossen, die vor Jahren angelegt worden waren. Leider werde ich in diesem Jahr voraussichtlich wieder keine Zeit haben, um dem Ruf des Bergwaldprojekts zu folgen, aber vielleicht klappt es ja nächstes Jahr mal wieder.
Lesen Sie dazu mehr: Green Peace? Green Action!
Internet-Seiten des Bergwaldprojekts:
BWP Deutschland: http://www.bergwaldprojekt.de/
BWP International: http://www.bergwaldprojekt.org/