Hände weg von Hai-Produkten!

Heute endet die diesjährige „shark week“ – die Woche der Haie wird seit 1988 jedes Jahr im Sommer von der US-amerikanischen Fernsehsendergruppe Discovery Channel veranstaltet. Ziel der weltweit ausgestrahlten Sendungen rund um Haie ist es, über das Leben und die Gefährdung dieser ungewöhnlichen Tiere zu informieren. Mittlerweile nutzen auch verschiedene Umweltschutzgruppen die Hai-Woche, um darauf aufmerksam zu machen, dass Haie nicht gefährlich, sondern gefährdet sind.

Haie und Hunde

Haie leben seit mehr als 400 Millionen Jahren auf der Erde und gehören wie Rochen zu den Knorpelfischen. Obwohl es weltweit pro Jahr nur etwa fünf tödliche Hai-Angriffe auf Menschen gibt, haben die Tiere im Gegensatz beispielsweise zu Bienen oder Hunden einen schlechten Ruf. Der dürfte unter anderem durch Kino-Thriller wie „Der Weiße Hai“ entstanden sein. Dabei ist das Risiko, durch Bienenstiche oder Hundebisse zu sterben, um ein Vielfaches größer.

Knorpel und Kiefer

Die Welternährungsorganisation (FAO) schätzt, dass in jedem Jahr weltweit mehr als hundert Millionen Haie getötet werden. Dabei werden die Tiere nicht nur wegen ihres Fleischs gejagt, sondern auch wegen des Knorpels in Flossen und Skelett. Vor allem in Ostasien gilt Haifischflossensuppe als Stärkungs- und Potenzmittel, und getrockneter Hai-Knorpel wird als (wirkungsloses) Anti-Krebs-Medikament verkauft. Kiefer und Zähne von Haien sind in vielen Ländern beliebte Urlaubsandenken.

Finning und Beifang

Bei der Hai-Jagd mit Langleinen werden den Tieren häufig nur die Seiten- oder Rückenflossen (Finnen) abgeschnitten und die Haie danach lebend wieder ins Meer geworfen, wo sie qualvoll verenden. Neben diesem Hai-Finning sterben viele Tiere auch in Netzen als unerwünschter Beifang. Laut der Roten Liste gefährdeter Arten der Weltnaturschutzunion (IUCN) sind inzwischen mehr als 70 Hai-Arten vom Aussterben bedroht. Trotzdem konnten bislang nur wenige Hai-Arten durch das Washingtoner Artenschutzübereinkommen (CITES) geschützt werden, weil dies am Widerstand vor allem asiatischer Staaten gescheitert ist.

„Kalbs-“ und „Karbonadenfisch“

Wegen dieser Gefährdung sollte man grundsätzlich keine Hai-Produkte kaufen. Das Problem dabei ist, dass viele Hai-Produkte wegen Phantasienamen kaum zu erkennen sind. So werden die geräucherten Bauchlappen des bedrohten Dornhais als „Schillerlocken“ vermarktet, sein Rückenfilet als „Seeaal“. Hinter „Kalbsfisch“, „Karbonadenfisch“ oder „Seestör“ verbergen sich Produkte des Heringshais. Aus diesem Grund sollte man beim Fischkauf besonders aufpassen und von solchen Hai-Produkten die Hände lassen.

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