Schädlingsbekämpfung ohne Chemie

Vor einigen Wochen hatten wir eine kleine Ameiseninvasion in unserer Küche, weil ich versehentlich eine offene Dose mit Erdnüssen stehen gelassen hatte. Vor allem in der warmen Jahreszeit fegen wir regelmäßig gründlich unter dem Esstisch und verschließen alle Lebensmittel sorgfältig. Wenn man das nicht tut, hat man nämlich schnell Ameisenstraßen in der Wohnung oder Mottenlarven im Schrank. Im Ernstfall gibt es bei der Schädlingsbekämpfung aber einfache und umweltschonende Wege, um Ameisen, Mehlmotten und andere Tiere wieder los zu werden.

Ameisen mögen Apfelmus

Ameisen sind vor allem bei trockenem und warmem Wetter auf Nahrungssuche – beliebt bei Ameisen sind süße oder fettige Sachen, wie Apfelmus, Bonbons oder eben Erdnüsse. Zunächst suchen Kundschafterameisen in der Umgebung ihres Nestes nach den besten Futterquellen. Haben sie etwas gefunden, markieren sie den Weg dorthin mit einer Duftspur für die Arbeiterameisen.

Motten mögen Müsli

Die Larven von Dörrobst- oder Mehlmotten mögen besonders Trockenobst, Getreideprodukte, Nüsse oder Schokolade. Diese unerwünschten Besucher erkennt man oft erst, wenn die Larven feine Gespinste an den befallenen Lebensmitteln gebildet haben. Auf ihrer Fresstour lassen sich Mottenlarven auch nicht durch Müslitüten oder –kartons aufhalten – beides wird einfach durchgeknabbert.

Sauberkeit ist Trumpf

Zur Vorbeugung ist zunächst einmal Sauberkeit in der Wohnung sehr wichtig. Wer Marmelade in der Küche offen stehen lässt oder Kartoffelchips im Wohnzimmerteppich festtritt, darf sich über ungebetenen Besuch nicht wundern. Schädlinge haben einen hervorragenden Geruchssinn und finden vergessene Leckereien garantiert. Außerdem sollten Lebensmittel grundsätzlich nicht offen herumliegen, sondern stets gut verpackt werden.

Wehret den Ameisenanfängen

Bei einer Ameiseninvasion ist es ratsam, entstehende Ameisenstraßen schon in den Anfängen zu beseitigen. Ich habe bei der kleinen Invasion in unserer Küche bereits die Kundschafterameisen abgefangen, sodass sie gar nicht erst Duftspuren legen und die Arbeiterameisen heranführen konnten. Schon angelegte Ameisenstraßen lassen sich mit etwas Essigreiniger beseitigen. Der angebliche Trick, die Tierchen durch Backpulver auf der Ameisenstraße zum Platzen zu bringen, ist übrigens Humbug. Die Tiere platzen nicht, sondern fühlen sich durch die puderige Oberfläche des Pulvers höchstens gestört – aufhalten lassen sie sich dadurch aber nicht.

Hausverbot für Mottenlarven

Einem Befall durch Larven von Dörrobst- oder Mehlmotten lässt sich am besten vorbeugen, indem man Lebensmittel in fest verschließbaren Gefäßen aufbewahrt. Wenn Nahrungsmittel durch Mottenlarven befallen sind, muss man sie konsequent wegwerfen. Betroffene Schränke sollte man mit Essigreiniger feucht auswischen sowie alle Ritzen mit der Fugendüse des Staubsaugers gründlich aussaugen.

Gift als letztes Mittel

Falls man die Insekten mit Sauberkeit und Putzen nicht los wird, kann man als letztes Mittel Gift bei der Schädlingsbekämpfung einsetzen. Allerdings sollte man chemische Keulen sehr vorsichtig einsetzen, weil sie einen auch selbst treffen können. Gegen Ameisen gibt es besondere Streugifte, die man auf den Ameisenstraßen auslegen kann. Außerdem kann man Sprühgifte einsetzen, mit denen man genau in die Ritzen von Fensterbänken oder Mauern zielen kann. Gegen Mottenlarven helfen spezielle Lockstofffallen, die die Tierchen aus ihren Verstecken hervor locken.

Schädlingsbekämpfung durch Profis

Falls Sie jedoch Küchenschaben, Mäuse oder sogar Ratten im Haus entdecken, sollten Sie umgehend einen professionellen Schädlingsbekämpfer zur Hilfe holen. Eine Schaben- oder Rattenplage kann nur der Kammerjäger wirksam bekämpfen. Und nur er kann dafür sorgen, dass diese Schädlinge nicht immer wieder zurückkehren. Wer versucht, solche Fälle für Profis allein zu lösen, spart am falschen Ende.

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