Augen auf beim Fischkauf!

Geht es Ihnen auch so, dass Sie vor Weihnachten und über die Feiertage mehr Fisch als sonst essen? Ich meine damit nicht nur den klassischen Weihnachts- oder Silvesterkarpfen, sondern auch anderen Fisch. Über die Festtage bekommt man überall in Restaurants, Kantinen oder auch bei der Familie besonders häufig geräucherte Forelle, gebratenen Lachs oder andere Fischleckereien aufgetischt.

Üble Überfischung

Wir achten bei Fisch schon seit einigen Jahren auf den Umweltschutz – sei es beim Einkaufen oder in Restaurants. Nach Angaben der Welternährungsorganisation (FAO) stehen weltweit rund vier Fünftel aller kommerziell genutzten Fischarten an der Belastungsgrenze oder sind überfischt. Das bedeutet, dass etwa 80 Prozent der gängigsten Fischarten nicht wie bisher ausgebeutet werden dürfen. Wenn nichts unternommen wird, droht eine der wichtigsten Eiweiß- und Nahrungsquellen der Menschheit zerstört zu werden.

Fiese Fangmethoden

Doch nicht nur die riesigen Fangmengen sind ein Umweltproblem, auch die Fangmethoden sind oft ökologisch problematisch. So wird beim Fang von Plattfischen wie Seezunge oder Scholle der Meeresboden mit so genannten Baumkurren umgepflügt und zerstört. Auch bei der Tiefseefischerei mit Grundschleppnetzen wird der empfindliche Lebensraum am Meeresboden gezogen mit einer einzigartigen Artenvielfalt zerstört.

Bedenklicher Beifang

Baumkurren und Grundschleppnetze, aber auch große Treibnetze haben darüber hinaus den Nachteil, dass in ihnen viel unerwünschter Beifang anfällt. Teilweise beträgt der Anteil unerwünscht gefangener Meerestiere rund 40 Prozent. Hierzu gehören neben Fisch auch bedrohte Delfine, Kleinwale und Meeresschildkröten, die tot über Bord gekippt wieder ins Meer geworfen werden.

Fragwürdige Fischfarmen

Viele Fischarten, wie die Goldbrasse oder Dorade sind im Meer so selten geworden, dass sie inzwischen überwiegend aus Fischfarmen kommt. Wie bei jeder Massentierhaltung gibt es auch in solchen Aquakulturen große Probleme durch zu enge Haltung. Die führt nämlich dazu, dass die Fische mit Medikamenten aufgepäppelt werden müssen und dass große Mengen an Fischfäkalien freigesetzt werden. Bei Fischfarmen in den Tropen etwa für Garnelen kommt hinzu, dass häufig ökologisch wertvolle Mangroven-Wälder zerstört, um Zuchtfarmen anzulegen.

Fischratgeber von Greenpeace und WWF

Ein umweltfreundlicher Fischkonsum ist also gar nicht so einfach, weil man auf so viel achten sollte. Wir orientieren uns beim Fischkauf daher an den Fisch-Ratgebern von Greenpeace und World Wide Fund for Nature (WWF). In denen ist aufgelistet, welche Süßwasser- und Meeres-Fischarten aus ökologischer Sicht empfehlenswert sind und welche man lieber nicht essen sollte. Wir Verbraucher müssen also nicht völlig auf Fischgerichte verzichten, sondern sollten nur beim Fischkauf etwas die Augen auf machen. Eine weitere umweltfreundliche Möglichkeit ist Fisch aus Bio-Aquakultur, kurz Biofisch.

Lesen Sie dazu mehr: Wie erkennt man Biofisch?

Internet-Seiten mit den genannten Fisch-Ratgebern:
Greenpeace: http://www.greenpeace.de/themen/meere/fischerei/
WWF Deutschland: http://www.wwf.de/themen/meere-kuesten/