Vor zwei Jahren sind wir aus ökologischen Gründen in eine neue Wohnung gezogen. Ich habe in diesem Blog schon mehrfach berichtet, dass wir deutlich weniger Strom und Wasser verbrauchen, als ein Vier-Personen-Haushalt üblicherweise benötigt. Dabei schränken wir uns überhaupt nicht ein! Und nun ist es an der Zeit, endlich auch mal eine Bilanz beim Heizenergieverbrauch zu ziehen.
Geringer Strom- und Wasserverbrauch
Unser Stromverbrauch liegt seit Jahren bei rund 1.300 bis 1.400 Kilowattstunden (kWh) im Jahr. Das ist nur ein Drittel dessen, was laut Statistik ein Vier-Personen-Haushalt im Jahr durchschnittlich verbraucht – nämlich 4.000 kWh. Unser Wasserverbrauch beträgt rund 90 Kubikmeter (m3) oder 90.000 Liter pro Jahr – also etwa 60 Liter pro Tag und Person. Das ist nur die Hälfte dessen, was ein Haushalt unserer Größe normalerweise verbraucht – nämlich 180 m3 Wasser im Jahr oder 120 Liter pro Tag und Person.
Verbrauch früher mit Ölheizung…
Doch wie sieht es nun mit unserer Heizung aus? Nach zwei Jahren im neuen Haus traue ich mich inzwischen, unseren Verbrauch bei der Heizenergie einzuschätzen. In unserer früheren Wohnung mit einer Ölheizung hatten wir im Jahr mit vier Personen rund 2.000 Liter Heizöl verbraucht, was etwa 11 Litern Heizöl pro Quadratmeter (qm) Wohnfläche entsprach. Der durchschnittliche Heizöl-Verbrauch in Deutschland liegt übrigens bei 14 Liter/qm.
…und jetzt mit Gasheizung
In unserem neuen Haus haben wir eine Gasheizung und in den vergangenen beiden Jahren jeweils rund 1.200 Kubikmeter (m3) Erdgas verbraucht, was etwa 9 m3/qm Wohnfläche entspricht. Der durchschnittliche Erdgas-Verbrauch in Deutschland beträgt 16 m3/qm. Unser Verbrauch lag also schon in der alten Wohnung mit Ölheizung rund ein Viertel unter dem Durchschnitt. Und im neuen Haus mit Gasheizung benötigen wir jetzt nur etwas mehr als die Hälfte eines durchschnittlichen Haushalts unserer Größe.
Geringerer Kohlendioxid-Ausstoß
Das neue Haus hat eine bessere Wärmedämmung, was unseren Heizenergieverbrauch deutlich verringert und entsprechend Kosten spart. Hinzu kommt, dass durch den Wechsel von einer Öl- zu einer Gasheizung unser Ausstoß an klimaschädlichem Kohlendioxid (CO2) geringer geworden ist. Pro Kilowattstunde produzierter Wärmeenergie entsteht nämlich bei der Verbrennung von Erdöl mehr CO2 als bei Erdgas. Die rund 2.000 Liter Heizöl im Jahr in der alten Wohnung entsprachen einem Ausstoß von etwa 5.200 kg CO2. Mit den jährlich 1.200 m3 Erdgas im neuen Haus verursachen wir dagegen nur etwa 2.400 kg CO2.
Umweltfreundliches Windgas
Unsere CO2-Bilanz dürfte aber in Wirklichkeit sogar noch besser geworden sein, weil wir nicht nur normales Erdgas beziehen, sondern zumindest teilweise auch Windgas. Unser Strom- und Gasanbieter verwendet nämlich überschüssigen Strom aus Windkraftanlagen, den er nicht ins Stromnetz einspeisen kann, um Wasser in seine Bestandteile zu zerlegen – in Sauerstoff und Wasserstoff. Der so gewonnene Wasserstoff wird ins normale Gasnetz eingeleitet und ersetzt dort fossiles Erdgas.
Weniger Kosten
Unter dem Strich kann ich also festhalten, dass unser Haushalt nach dem Umzug deutlich umweltfreundlicher geworden ist. Am Bemerkenswertesten ist aber, dass wir insgesamt sogar Geld sparen! Wir bezahlen jetzt zwar eine höhere Kaltmiete, aber die Nebenkosten sind deutlich gesunken. Unter dem Strich hat sich unser Umzug für mehr Umweltschutz also auch finanziell gelohnt.
Lesen Sie dazu mehr: Was ist Windgas?