Laubbläser schaden Mensch und Natur

Für die Einen ist es eine bunte Pracht, für die Anderen nur lästiger Biomüll: Herbstlaub! Wenn feuchte Blätter zu dicht und zu lange liegen bleiben, verwandeln sie Wege in rutschige Risiken und Rasen in faulige Flächen. Deshalb sollte man im Herbst unter Laubbäumen zumindest ein bisschen aufräumen. Doch manche Menschen fahren hierfür gleich schwere Geschütze auf, nämlich Laubbläser oder -sauger.

Laubbläser und -sauger verursachen unnötigen Lärm

Was für ein Grünflächenamt sinnvoll sein mag, weil es riesige Parkanlagen pflegen muss, wirkt bei Privatleuten meist lächerlich. Da wird mit Laubbläsern und -saugern ein höllischer Lärm erzeugt, nur um einige Meter Gehweg oder wenige Quadratmeter Garten zu säubern. Die Geräte können je nach Modell bis zu als 110 Dezibel erzeugen und damit einen Presslufthammer übertönen. Der Lärm stört nicht nur die Nachbarn, sondern kann auch beim Betreiber zu Hörschäden führen – besonders, wenn kein Hörschutz getragen wird. Dabei ließen sich solche Arbeiten mit Besen und Rechen leiser und oft auch schneller erledigen.

Belastung von Mensch und Umwelt mit giftigen Abgasen

Viele benzinbetriebene Laubbläser oder -sauger haben einen Zweitaktmotor und erzeugen besonders viele giftige Abgase. Das Umweltbundesamt hat ermittelt, dass ein Laubbläser bis zu 200-mal so viele unverbrannte Kohlenwasserstoffe ausstößt, wie ein Auto mit geregeltem Katalysator. Neben Kohlenwasserstoffen werden Stickoxide ausgestoßen und Feinstaub aufgewirbelt, die die Lungen schädigen und sogar Krebs erregen können. Auch in dieser Hinsicht arbeitet man mit Besen und Rechen sauberer und umweltfreundlicher.

Besondere Probleme mit feuchtem Laub

Bei feuchtem Laub kann man sogar beobachten, dass manche die Blätter mit ihrem Laubbläser erst regelrecht trocken fönen, bevor sie sie wegblasen können. Ein solches Vorgehen ist vollkommen unsinnig, weil man Energie und Zeit verschwendet und dabei Abgase und Lärm verursacht. Gerade bei feuchtem oder nassem Laub sind Besen und Rechen die bessere Wahl – ein bisschen Bewegung an der frischen Luft gibt’s kostenlos dazu.

Laubsauger vernichten nützliche Tiere

Laubsauger saugen die Luft mit bis zu 160 Kilometern pro Stunde an. Damit werden nicht nur abgestorbene Blätter in das Gerät aufgesaugt, sondern auch die bodennahe Krautschicht zerstört und darin lebende Nützlinge getötet, wie Asseln, Käfer oder Spinnen. Solche Kleinlebewesen haben für den Boden eine wichtige ökologische Funktion, ihr Fehlen lässt das Bodenleben verarmen und beeinträchtigt die Humusbildung.

Laub grundsätzlich nicht zu sehr „aufräumen“

Grundsätzlich sollte man das Laub in seinem Garten nicht zu sehr aufräumen. Natürlich soll nicht der Rasen unter einen dichten Laubschicht verschimmeln. Aber wir lassen im Herbst immer einen Berg aus Laub in einer Ecke unseres kleinen Gartens liegen, weil die Blätter im Winter für Insekten und Igel als Unterschlupf dienen. Auf Beeten schützt das Laub nicht nur den Boden vor Frost, sondern düngt ihn auch noch.

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