Ökologische Geldanlagen

Ende dieser Woche ist wieder Weltspartag. Er wird üblicherweise am 31. Oktober eines Jahres begangen, in Deutschland ist er aber immer bereits am letzten bundesweiten Arbeitstag dieses Monats. Der Weltspartag ist eine gute Gelegenheit, sich Gedanken darüber zu machen, welche Auswirkungen unsere Geldanlagen auf die Umwelt haben. Banken haben nämlich durch ihre Wirtschaftsweise einen riesigen Einfluss auf die sozialen und ökologischen Rahmenbedingungen weltweit.

Investition in Klimaschutz

Laut einer Studie im Auftrag des Bundesumweltministeriums ließe sich mit einer umweltbewussten Anlagestrategie der Ausstoß klimaschädlicher Treibhausgase um mehr als 40 Prozent verringern. Konkret bedeutet das zum Beispiel, dass man Geld stärker in erneuerbare Energien investieren sollte und weniger in Kohlekraftwerke. So geben einige Sparkassen sogenannte Klimasparbriefe aus, mit denen entsprechende Klimaschutz-Projekte finanziert werden.

Soziale und ökologische Banken

In Deutschland gibt es außerdem eine ganze Reihe von alternativen Banken, wie Ethikbank, GLS Bank, Triodos Bank oder Umweltbank. Sie vergeben Kredite an soziale, ökologische, aber auch kulturelle Projekte, wie Behinderteneinrichtungen, Biobauernhöfe oder Begegnungszentren. Mit ihren Geldanlagen unterstützen diese Banken sozial und ökologisch erwünschte Ziele, wie die Schaffung von Arbeitsplätzen oder die Förderung von Windenergie. Ausgeschlossen sind dagegen unerwünschte Bereiche wie Atom- und Kohleenergie oder Waffenproduktion.

Gutes Gewissen, geringe Gewinne

Doch das gute Gewissen hat für umweltbewusste Sparer einen Preis, nämlich niedrigere Zinsen. Bei der derzeitigen Inflationsrate können die Spareinlagen also sogar an Wert verlieren. Wer hierzu bereit ist, bekommt von einer Ökobank die gleichen Leistungen, wie von einer herkömmlichen Bank. Girokonten, Kreditkarten und Sparpläne sind genauso zu haben, wie Baufinanzierung, Investmentfond oder Vermögensberatung. Häufig können die Anleger auch genauer eingrenzen, welche Bereiche die Bank mit dem Geld fördern soll – sei es den Ausbau erneuerbarer Energien oder die ökologische Landwirtschaft.

Vorsicht bei direkten Beteiligungen

Vorsichtig sollten Sparer jedoch bei Beteiligungen oder Direktinvestitionen in Wind- oder Solarparks sein. Durch die Insolvenz des Windkraftunternehmens Prokon vor zwei Jahren mussten Anleger mehr als 40 Prozent ihres Geldes abschreiben. Und auch sogenannte „Waldinvestments“ in Forstplantagen sind hochspekulative Geldanlagen, bei denen Anleger viel Geld verlieren können.

Geldanlagen regelmäßig hinterfragen

Auch wir legen einen Teil unseres Geldes ökologisch an, selbst wenn wir damit noch geringe Zinsen als üblich bekommen. Die aktuellen niedrigen Sparzinsen machen es jedoch ohnehin schwierig, Geld ohne Wertverlust und zugleich ökologisch anzulegen. Als Bankkunde sollte man daher seine Art der Geldanlage immer wieder mal hinterfragen – der Weltspartag ist ein guter Anlass dazu.

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